Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms NEUSTART KULTUR ermöglicht.
Suche in den digitalisierten Negativen und Diapositiven der Ausgrabungskampagnen des Museums für Islamische Kunst in Samarra nach Objekt-, Gebäude- und Landschaftsaufnahmen aus den Jahren 1911-13.
Mitarbeiter:innen des Museums erfassten den Zustand der Negative, nahmen Maße und notierten den Standort.
Fotograf:innen fotografierten die Objekte auf einer Durchlichteinheit, um die angegriffenen Oberflächen der Originale zu schonen.
Was ist auf den Fotos zu sehen? Mitarbeiter:innen trugen die Informationen, was auf den Fotos zu sehen ist, aus dem Abbildungsverzeichnis und den Blaupausen zusammen.
Wo werden die Fotos und all die zusammengetragenen Informationen gespeichert? Mitarbeiter:innen nahmen alle Informationen in die Museumsdatenbank auf.
Ernst Herzfeld verwendete zwei Kameras, die er samt Fotomaterial aus Deutschland mitbrachte: eine Agfa-Kamera für die Glasplatten und eine Kodakkamera für Kunststofffilme.
Ca. 1.500 Schwarz/Weiß-Negative, aber auch einige große farbige Diapositive sind heute erhalten. Nach über hundert Jahren sind die originalen Glasplatten, -negative und Diapositive teilweise stark beschädigt. Die Glasplatten sind leicht zerbrechlich (Pl. Sam 258, Pl. Sam 490). Sehr häufig und gut zu erkennen ist ein Silberspiegel genannter Zerfallsprozess, der vor allem in den Ecken und am Rand zu einem blauen metallischen Glanz führt (Pl. Sam 284).
Ein weiterer typischer Alterungsprozess ist das Ablösen der Emulsion. Die Emulsion ist die lichtempfindliche, also die Bild zeigende Schicht auf dem Glasträger. Aufgrund von Feuchtigkeits- und/oder Tempertaturschwankungen kann sich die Haftung zwischen Emulsion und Glasträger lösen. Die Schicht kann teilweise abblättern (Pl. Sam 415) und ist anfällig für Kratzer. Wasser kann sogar zu einem kompletten Verlust des Bildes führen (Pl. Sam 473).
Heute werden die Negative und Diapositive in einem besonders temperierten Archiv aufbewahrt und nur mit größter Sorgfalt bewegt.
Die Zugänglichmachung der Originale durch die Digitalisierung ermöglicht es jetzt, sie nicht mehr in die Hand zu nehmen und zu bewegen, um die weitere Zerstörung dieser einmaligen Zeugnisse zu verhindern.
Selbst Museumsmitarbeiter:innen war aufgrund des fragilen Erhaltungszustandes der Originale und der eingeschränkten Zugänglichkeit im Fotoarchiv der Bestand nicht vollständig bekannt.
So entstand die Idee für die Sonderausstellung "Samarra Revisited - Grabungsfotografien aus den Kalifenpalästen neu betrachtet", jetzige und ehemalige Mitarbeiter:innen zu bitten, sich die Digitalisate einmal genauer anzuschauen. 24 Teilnehmende wählten fünf Aufnahmen aus Samarra, die Berührungspunkte zu ihren Arbeitsgebieten haben.