CulturalxCollabs: Fragment No. 6 highlighted © Museum für Islamische Kunst, Heiner BüldCulturalxCollabs: Fragment No. 6 highlighted © Museum für Islamische Kunst, Heiner Büld

Cultural x Collabs: Weaving the Future

Fragment No. 6

100 Fragmente. 100 Reisen

Dies ist ein Fragment des "CulturalxCollabs - Weaving the Future" Teppichs.

Mit dem Fragment folgen wir der Reise der Besitzer:innen und ihrer Collabs. Sie entdecken und experimentieren mit gesellschaftlich relevanten Themen, die sie auf kreative Weise vorantreiben.

Hier stellen wir Euch das Fragment vor, so wie wir es auf seine dreieinhalbjährige Reise schicken.

Folg dieser Story und erleb die Transformation des Fragments im Laufe der Jahre...

Die Reise beginnt...

...mit Stefan Draschan

In meiner Fotoserie „People Matching Artworks“ habe ich fast jeden einzelnen Teppich, der im Museum für Islamische Kunst gezeigt wird, mit den Besucher:innen und dem Kunstwerk abgeglichen. Die Serie umfasst mittlerweile mehr als 3.000 Fotografien.

‘Dragon Carpet’ from my series 'People matching artworks'. Pergamonmuseum / Museum for Islamic Art, Berlin 2021

Bitte stellen Sie sich das auf dem Bildschirm gezeigte Foto als Kunstdruck vor; ich würde es auf eine Standardgröße von 50 x 50 cm bringen.

Die Damastdecke, die Sie sehen, ist eine, die ich seit Jahrzehnten nutze. Ich bin mit ihr in Oberösterreich aufgewachsen, habe sie dann für mein Studium nach Wien und später für meine künstlerische Laufbahn nach Berlin mitgenommen. Wir hatten immer Teppiche zu Hause (ich erinnere mich gerade noch an zwei Seidenteppiche aus Kaschmir, die mein viel reisender Vater wahrscheinlich in den 1960er Jahren nach Hause brachte), die einmal gestohlen wurden. Schon als Kind habe ich den Teppich, der auf dem Boden meines Zimmers lag, sorgfältig ausgewählt. Diese anderen Teppiche gibt es noch. Ich bin mit den Menschen und der Natur verbunden und interessiere mich für sie, und es gab immer Jahre, in denen ich jeden Kontinent ausgiebig studierte. Viele Stunden meiner Schulzeit verbrachte ich damit, nicht dem Unterricht zu folgen, sondern mit tiefer Faszination auf den Schulatlas zu schauen und mich von Österreich wegzuträumen. Ich kannte die Hauptstädte bzw. die zehn größten Städte mit den meisten Nationen der Erde.

Ich besuchte das Pergamonmuseum, Museum für Islamische Kunst, zum ersten Mal im Jahr 2004, als ich kurz an einem Gedenkgottesdienst in der jüdischen Synagoge in der Oranienburgerstraße teilnahm. Persönlich bin ich römisch-katholisch, aber als Teenager wurde ich Atheist (nicht missionarisch).

Immer wenn ich deprimiert bin, gehe ich dorthin und höre mir den französischen Audioguide über das „Trajaneum“ an, denn es wird genauso ausgesprochen wie mein Nachname, Draschan - es klingt wie „Draschaneum“. Das gibt mir immer Auftrieb. In der Mitte des Trajaneums, das man anfassen darf, gibt es eine sehr kleine Nische, vielleicht 2 x 4 x 8 cm oder kleiner. Ich schaue seit Jahren hinein und dokumentiere die kleinen Veränderungen im Inneren, etwa wenn eine kleine Hand den Boden oder den 2 x 2 mm großen Stein im Inneren berührt hat (eine Fotoserie von 5 bis 10 Fotos).

Der kühlste Ort in den Staatlichen Museen zu Berlin ist nur auf einem Quadratmeter Fläche, auf dem die kalte Luft aus der starken Klimaanlage herunterkommt, und der befindet sich im Museum für Islamische Kunst.

Weben, Stricken usw. sind für mich die faszinierendsten Techniken oder künstlerischen Praktiken; ich bin absolut fasziniert von ihnen. Es ist eine erstaunliche Leistung der Menschheit. Ich staune wirklich über einige dieser Stoffe oder Teppiche. Ich habe sie nur ein einziges Mal live in einem kleinen Dorf während einer Schulabschlussreise in die Türkei in den 1990er Jahren gesehen.

Ich kann mich noch gut an den Geruch von Schwefel, Brandpulver, Naphthalin, verbrannter Wolle und anderen giftigen Rückständen erinnern, der von der kleinen Maschine ausgeht, die im Museum auf Knopfdruck eine künstliche Probe davon abgibt.

(c) Milena Schloesser
CulturalxCollabs: Fragment No. 06 © Museum für Islamische Kunst, Heiner Büld

Schau genau

Vorne und Hinten

Über das Projekt

Das Projekt des Museums für Islamische Kunst "CulturalxCollabs - Weaving the Future" feiert die transformative Kraft des kulturellen Austauschs und die gesellschaftlichen Verflechtungen, die uns alle vereinen. Alles, was wir lieben, geliebt haben und jemals lieben werden, stammt aus kulturellem Austausch, Migration und Vielfalt, oder wie wir es gerne nennen, #CulturalxCollabs.

100 Teppichfragmente, aus einer Replik des ikonischen Drachenteppichs geschnitten, werden die Welt bereisen (unterwegs mit DHL). Mit Hilfe der Collab-er werden die Fragmente #CulturalxCollabs bereichern, menschlichen Einfallsreichtum inspirieren, Gemeinschaft fördern und letztendlich zeigen, wie kultureller Austausch all unsere Leben bereichert.

Folg #CulturalxCollabs auf Instagram und erleb wie sich das Projekt entfaltet...

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Weaving the Future

Begleite uns auf eine Reise mit 100 Teppichfragmenten, die dreieinhalb Jahre lang rund um die Welt reisen, vorübergehende Zuhause finden und dabei kulturelle Grenzen überbrücken. Vereint durch die Kraft persönlicher Geschichten fördern die Fragmente eine weltweite Gemeinschaft.

100 Fragmente. 100 Reisen

"CulturalxCollabs - Weaving the Future" - 1 Projekt, 100 Teppichfragmente. Folge ihrer Reise mit den immer wieder wechselnden Besitzer:innen innerhalb der nächsten 3,5 Jahre.

Wo ist der Drache?

Ein kaukasischer Drachenteppich aus dem 17. Jh. - der Star des "CulturalxCollabs - Weaving the Future" Projekts. Aber wo ist der Drachen eigentlich?