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Dies ist ein Fragment des "CulturalxCollabs - Weaving the Future" Teppichs.
Mit dem Fragment folgen wir der Reise der Besitzer:innen und ihrer Collabs. Sie entdecken und experimentieren mit gesellschaftlich relevanten Themen, die sie auf kreative Weise vorantreiben.
Hier stellen wir Euch das Fragment vor, so wie wir es auf seine dreieinhalbjährige Reise schicken.
Folg dieser Story und erleb die Transformation des Fragments im Laufe der Jahre...
Der Drache kommt...!
Heute kam ein Teppich aus dem Museum für Islamische Kunst des Pergamonmuseums in Berlin bei mir zu Hause an, dank des internationalen Sponsorings des Versandunternehmens DHL. Nach einer langen Reise von der deutschen Hauptstadt über das Vereinigte Königreich, Barbados, Panama und schließlich Venezuela, wo er von meiner Enkelin Valentina in Barquisimeto in Empfang genommen wurde.
Aber keine Angst: Es handelt sich nicht um ein Original, sondern um eine Reproduktion eines kaukasischen Teppichs aus dem 17. Jahrhundert, der normalerweise im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel ausgestellt wird.
Und wir sind sehr froh, ihm zu Hause als Familie zu begegnen, um dem Netz von Erfahrungen zu folgen, das auf der persönlichen, familiären und gemeinschaftlichen Geschichte beruht.
Zu Hause bedeutet der Teppich, dass alle willkommen sind und ohne Unterschied akzeptiert werden: Verwandte, Freunde, Nachbarn, Fremde und Einheimische, Besucher oder Durchreisende, Gleiche oder Andere. Wir sind alle gleich. Wir haben den gleichen Wert!
Wie der Kaukasusdrache, dessen Stärke und Majestät Jahrhunderte und Kontinente überdauert haben, möge diese Nachbildung aus dem Pergamonmuseum unsere Stadt Araure dazu inspirieren, weiterhin Träume von Widerstandsfähigkeit, Geschichte und Größe zu weben, die die Zeit überdauern.
Im Herzen meines Zuhauses in Araure, Portuguesa, Venezuela, ist die Freude, meinen Geburtstag zu feiern, auf einzigartige Weise mit dem Gedenken an den Internationalen Tag der Roma verbunden. Heute, am 8. April, breitet sich die Wärme der Familie aus und umarmt symbolisch eine Gemeinschaft, die reich an Geschichte und Traditionen ist, während ein einzigartiges Stück unseren Raum begleitet: Fragment #9 ein Teil der Kopie des majestätischen kaukasischen Drachenteppichs aus dem 17. Jahrhundert, der direkt aus dem Pergamonmuseum in Berlin und den Hallen des Museums für Islamische Kunst kommt. Dieser Teppich mit seinen komplizierten Mustern und Farben, die an jahrhundertelang gewebte Geschichten erinnern, ist ein ausdrucksstarker Zeuge dieses besonderen Tages. Seine dichten Knoten scheinen Geschichten von Reisen, von kulturellen Begegnungen und von der Hartnäckigkeit des menschlichen Geistes, der Grenzen überwindet, zu flüstern. Bei der Betrachtung seiner Motive fühle ich eine tiefe Verbundenheit mit diesem „Weaving the Future“ des Projekts „CulturalxCollabs“, einer Initiative, die es mir ermöglicht, dieses Kunstwerk zu Hause zu empfangen, das sich wie eine greifbare Brücke zwischen meinen Erfahrungen und der kollektiven Erfahrung der interkulturellen Migration anfühlt.
Nach den Unabhängigkeitskriegen sahen sich die Länder Südamerikas mit einem neuen Szenario konfrontiert: Sie hatten die Freiheit gewonnen, aber ihr Land war ruiniert. Die Gründung der Siedlung im Jahr 1843 geht auf das Agrarkolonisierungsprogramm von General José Antonio Páez Herrera, meinem Vorfahren, zurück, der nach der Abspaltung Venezuelas von Großkolumbien die Wirtschaft des entvölkerten Landes mit Hilfe der Einwanderung wieder aufbauen wollte. Seine Gründung war das Ergebnis dieser offiziellen Bemühungen in den Anfangsjahren der Republik, Gebiete des Landes mit Einwanderern zu besiedeln. Sie verdankt ihren Namen dem venezolanischen Politiker, Juristen und Diplomaten Manuel Felipe Tovar, der dieser Gruppe von Einwanderern Land im Bundesstaat Aragua im Norden Venezuelas schenkte, damit sie sich dort niederlassen konnten.
..in den zentralen Küstenbergen der Cordillera de la Costa (zu Fuß erreichbar). Es ist umgeben von einer üppigen, grünen Berglandschaft.
Das „deutsche Dorf Venezuelas“, Colonia Tovar, ist eine der interessantesten kulturellen Kontrapunkte und ethnischen Raritäten in Südamerika. Diese charmante Ecke Venezuelas fühlt sich an wie eine deutsche Stadt im Herzen des Staates Aragua. Bei einem Spaziergang durch die kopfsteingepflasterten Straßen kann man die Architektur im deutschen Stil und die Schönheit der gepflegten Gärten genießen, die die Häuser und Straßen schmücken.
...die die Stadt im 19. Jahrhundert gründeten. Sie haben viele ihrer Traditionen, Bräuche und ihren Dialekt bewahrt. Die Gemeinde ist berühmt für ihre Architektur im bayerischen Stil, ihre Landwirtschaft und ihren ländlichen Lebensstil. Trotz des spanischen Einflusses bewahren die Colonieros weiterhin eine starke deutsche Identität, die sich in ihrer Lebensweise, ihren Traditionen und ihrer Sprache widerspiegelt. Der „Colonieros-Deutsch“-Dialekt ist eine Mischung aus Deutsch und Spanisch und ein wichtiger Teil der lokalen Kultur. Die Colonieros sind bekannt für ihre Gastfreundschaft und ihre Liebe zum Land. Colonia Tovar ist ein Ort, an dem Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen, an dem die deutsche Kultur in einer karibischen Umgebung weiterlebt.
...bekannt für seine landschaftliche Schönheit, das kühle Klima und die einzigartige Atmosphäre. Heute ist Colonia Tovar als deutsche Enklave in Venezuela anerkannt, ein Ort, an dem die Kultur und Geschichte der Gemeinschaft lebendig bleibt. Colonia Tovar hat mit seiner Architektur, seiner Küche und seinen Traditionen ein wichtiges kulturelles Erbe in unserem Land hinterlassen. Sie ist ein Beispiel für die kulturelle Vielfalt des Landes und für die Bedeutung der Einwanderung und seiner Entwicklung. Seit meiner Kindheit genieße ich mit meiner Familie und meinen Freunden die schönen und gastfreundlichen Landschaften.
...ist eine Brücke, die die Geschichte Deutschlands auf dem Alten Kontinent mit der Kraft der Einwander:innen verbindet, die in Venezuela in Colonia Tovar ihre Träume verwirklicht haben. Möge seine Anwesenheit uns dazu inspirieren, weiterhin Kulturen, Traditionen und Hoffnungen zu einem einzigen Tuch der Einheit und des Vermächtnisses zu verweben.
Der Kaukasusdrache, Fragment #9, kam in Araure an wie ein uraltes Flüstern, das Zeiten und Kulturen verbindet. Dieses Werk, das aus den Händen eines unbekannten Künstlers stammt, stellt Kunst als eine Brücke dar, die Grenzen überwindet, ein stilles Gespräch zwischen Seelen, die durch Jahrhunderte und Geografien getrennt sind. Am Weltkunsttag, an dem wir auch das unsterbliche Vermächtnis von Leonardo da Vinci feiern, denken wir mit @amc2084 darüber nach, wie Kunst den tiefsten Teil unseres Wesens berührt. Da Vincis Werke voller Erfindungsreichtum, Geheimnisse und Menschlichkeit lehren uns, dass Kunst nicht nur die Realität widerspiegelt, sondern sie auch neu erschafft und erfindet. So wird der kaukasische Drache zu einem lebendigen Symbol: Seine Reise nach Araure zeigt, wie der Austausch zwischen CulturalxCollabs die Kreativität der Menschen bereichert und nährt.
In Araure, einer Stadt der Träume und der Künstler:innen, die neue Wege gehen, fühlt sich dieser Besuch wie eine frische Brise an, die die Flammen der Inspiration anfacht. Seine Anwesenheit lädt uns ein, unsere Sinne zu öffnen: uns die Hände vorzustellen, die seine Details gewebt haben, in der Stille den Geschichten zu lauschen, die seine Formen zu erzählen haben. Die Verbindung zwischen diesem Teppichfragment und dem araurischen Geist zeigt uns, dass die Kunst niemandem gehört und gleichzeitig allen gehört. Es handelt sich um eine #Universalsprache, die uns, ausgehend von den Feinheiten der Vergangenheit, in eine Zukunft führt, in der einheimische Künstler Universen erschaffen, einen Strich und einen Traum nach dem anderen. Heute, da die Araureaner den Drachen beobachten, wird die Saat der Transformation gesät. Diese Begegnung mit der Geschichte und der Schönheit ist eine Einladung, etwas zu schaffen, an diesem universellen Erbe teilzuhaben und gemeinsam eine Kunst zu schaffen, die nicht nur über die Grenzen hinausgeht, sondern auch die Herzen auf der ganzen Welt miteinander verbindet. Denn in jedem Pinselstrich, jeder Skulptur, jedem Schnitzwerk, jeder Collage und jedem Foto hat die Kunst die Kraft, uns ewig zu machen.
Inmitten der herzlichen Atmosphäre von Araure, wo Traditionen mit der Seele eines Volkes verschmelzen, das von Glauben und Freude lebt, ist jede Karwoche ein tiefgreifendes Erlebnis. Dieses Jahr jedoch war mein Erlebnis von einem besonderen Faden geprägt, der mich nicht nur mit meiner unmittelbaren Umgebung, sondern auch mit einem grenzüberschreitenden kulturellen Erbe verband: Fragment #9 der Replik des Kaukasischen Drachenteppichs, einem Juwel aus dem 17. Jahrhundert aus dem Pergamonmuseum in Berlin. Im Rahmen des Projekts „CulturalxCollabs – Weaving the Future“ wurde dieses Stück zu einer symbolischen Brücke zwischen der Heimat und den miteinander verwobenen Geschichten von Migration, Austausch und Zugehörigkeit.
Die Karwoche beginnt am Palmsonntag, wenn die Straßen voller Leben und Begeisterung sind. Die feierlich gesegneten Palmen werden als Symbole des Friedens erhoben, während die warme Brise die Gesichter derer streichelt, die sich in der Diözesanbasilika unserer "Lieben Frau" auf dem Pfeiler versammelt haben. In diesem Moment ist die Segnung der Palmen nicht nur eine rituelle Geste, sondern eine Einladung, den Glauben mit der Erinnerung an diejenigen zu verbinden, die sie zuvor in anderen Teilen der Welt erhoben haben. Das komplizierte Muster des kaukasischen Teppichs mit seinen Drachen und Arabesken hallte dieses Jahr in meinem Kopf und in meinen Händen wider wie ein visuelles Echo dieser Begegnung: ein Geflecht aus Leben, Glauben und Traditionen, die sich gegenseitig bereichern.
Am Gründonnerstag werden die Kirchen besucht – eine Reise, die mehr als nur körperlich, sondern auch zutiefst spirituell ist. Beim Betreten jeder Kirche überwältigt einen der Duft von Weihrauch und die widerhallenden Klänge liturgischer Gesänge. Die Atmosphäre der Besinnung ist der perfekte Rahmen, um über die unsichtbaren Verbindungen nachzudenken, die uns über Zeit und Raum hinweg verbinden. So wie der kaukasische Teppich die Abdrücke der Hände bewahrt, die ihn vor Jahrhunderten gewebt haben, bewahrt Araure in seinen Tempeln und Prozessionen die Essenz von Generationen, die im Glauben Zuflucht und neue Kraft gefunden haben.
Am Karfreitag ist die Prozession der Familie Ruiz zum Heiligen Grab ein Spektakel der Andacht und Volkskunst. Die Musiker von Lara begleiten mit ihren Streichern und Melodien den feierlichen Gang des Bildes, während die Gläubigen folgen, viele von ihnen barfuß, schweigend und mit brennenden Kerzen. Jeder Ton scheint in unserer Brust zu vibrieren und erinnert uns daran, dass Musik eine weitere Möglichkeit ist, Geschichten zu weben – eine universelle Sprache, die Herzen verbindet. Und in dem Wandteppich, der mich begleitet, mit seinen geometrischen Mustern und leuchtenden Farben, fand ich ein Spiegelbild dieser Verbindung: die Verflechtung des Menschlichen und des Göttlichen.
Karsamstag mit der Osternacht ist der spirituelle Höhepunkt der Woche. Das gedämpfte Licht in der Kirche und das symbolische Entzünden der Osterkerze sind eine kraftvolle Metapher für Hoffnung, ein Symbol dafür, dass es in der Dunkelheit immer einen Lichtfaden gibt, der uns leitet. Für mich ist der kaukasische Teppich eine leuchtende Landkarte, eine visuelle Erzählung, die Jahrhunderte und Kulturen durchquert, um uns daran zu erinnern, dass wir Teil von etwas Größerem sind.
Doch die Karwoche in Araure dreht sich nicht nur um Glauben, sondern auch um das Feiern des Lebens. In diesen Tagen gönnen sich die Menschen erholsame Momente in der Quebrada, deren frisches, kristallklares Wasser unter der sengenden Sonne wohltuend wirkt. Dort spielen die Kinder der Nachbarschaft traditionelle Spiele, Lachen vermischt sich mit Vogelgezwitscher und man genießt traditionelle Gerichte: Pisillo de Baba, geschreddertes Wasserschwein, Milchreis, Yuca-Krapfen und Kokoskonfitüre – Aromen, die mit jedem Bissen Heimatgefühle wecken. Wenn man diese Momente mit Familie und Freunden teilt, spürt man, dass jedes Erlebnis ein weiterer Faden in diesem kollektiven Erinnerungsgeflecht ist.
Das Projekt CulturalxCollabs ermöglichte es mir, dieses traditionelle Araure mit neuen Augen zu sehen. So wie der kaukasische Teppich durch seine Figuren Geschichten von Migration, Interkulturalität und Widerstand erzählt, erinnerte mich meine Karwoche daran, dass auch unsere lokalen Traditionen Teil eines globalen Geflechts sind. Jede Prozession, jedes Lied, jedes Spiel in der Schlucht und jeder Geschmack unserer Küche verbindet uns mit unseren Vorfahren und zukünftigen Generationen. Und wenn ich das Teppichfragment betrachte, das heute bei mir zu Hause hängt, denke ich unweigerlich, dass auch ich wie dieses ein lebendiges Gewebe bin, voller kollektiver Erfahrungen, eine Brücke zwischen dem, was ich war, dem, was ich bin und dem, was ich sein werde.
Meine Großmutter webte wie jemand, der im Stillen betet - mit Hingabe. Jeder Quilt oder jedes Deckchen war eine in Fäden eingewickelte Geschichte, ein Zeugnis geduldiger Liebe und weiser Hände. Sie lebte hundert Jahre, und in jedem dieser Jahre hinterließ sie Stiche, die noch immer unsere Winter wärmen. Selbst im hohen Alter verflocht sie die Fäden wie jemand, der mit jeder Häkelmasche ein Gebet spricht, und in jedes Stück webte sie eine Lektion in Geduld, Beharrlichkeit und Zärtlichkeit. Ihre Deckchen bedeckten nicht nur Möbel - sie bedeckten Seelen.
Heute, da wir in Araure das Fragment #9 des kaukasischen Drachenteppichs sehen, habe ich das Gefühl, dass in diesen alten Arabesken auch ein Stück ihres Geistes weiterlebt: die Weisheit, die nur Fäden zu bewahren wissen.
Denn in jedem Knoten steckt die Geschichte, in jeder Masche die Erinnerung. Und in jeder Mutter ein ganzes Universum, das es zu ehren gilt.
Meine Mutter war ein kurzer, aber unvergesslicher Funke. Trotz ihrer Krankheit stickte sie Hoffnung auf winzige Stoffe und kleidete Neugeborene in Farben, die dem Kummer trotzen. In ihren gekreuzten Fäden lebte eine unverwüstliche Hoffnung, ein Glaube, den selbst die Krankheit nicht auflösen konnte. Obwohl sie zu früh von uns ging, blieb ihr gesticktes Vermächtnis in jeder Kreuzstichblume erhalten - wie ein Flüstern, das immer noch Wärme ins Leben bringt.
Als ich den antiken Wandteppich in Pergamon betrachtete, dachte ich an sie: an Farben, die nie verblassen, an Muster, die, obwohl sie unterbrochen sind, immer noch laut und deutlich sprechen.
Denn in jedem Knoten steckt Geschichte, in jeder Masche Erinnerung. Und in jeder Mutter ein ganzes Universum, das es zu ehren gilt.
Wenn ich heute Zentangles entlang von Linien zeichne, weiß ich, dass ich mit unsichtbaren Fäden webe, die von ihnen stammen. Ich zeichne mit Tinte, was meine Vormütter mit Garn und Nadel gewebt haben. Meine Zentangles schmücken die Wände, aber es sind ihre Fäden, die noch immer die Umrisse meiner Existenz nachzeichnen. Es gibt keine Linie, die ich zeichne, die nicht ihr Echo trägt - ihre Erinnerungen, die sich in Formen und Konturen verwandeln, ihre Art, die Welt zu sehen.
Der jahrtausendealte kaukasische Teppich in Araure machte mir klar: Wir sind alle Fragmente desselben Webstuhls. Sie leben in mir, und ich lebe, damit sich ihr Erbe nie auflöst. Ich ehre ihre Kunst, ihre Kraft und ihre Zärtlichkeit mit jedem Strich. Denn in diesem Erbe der Hände vergisst die Zeit nicht, und die Liebe geht nicht verloren.
Denn in jedem Knoten steckt Geschichte, in jeder Naht Erinnerung. Und in jeder Mutter ein ganzes Universum, das es zu ehren gilt.
Immer lebendig. Immer mit mir verwoben.
Als der Teppich zu mir kam,
wusste ich nichts mir ihm anzufangen.
Ratlos wartete ich,
dass wir warm werden würden mit der Zeit.
Aber er lag nur da
störrisch, vorwurfsvoll.
Nun geht er wieder
und hinterlässt doch eine Lücke.
Wenn der Teppich zur Landschaft wird, verzerren sich die Maßstäbe.
Die Oberfläche wölbt sich, Seen und Flüsse schleichen sich in die Täler.
Bäume verfusseln sich zu schlierigen Wäldchen.
Wiesen fließen in die Auen und bekleiden die Hänge.
Wir begeben uns auf die Knie und kriechen in eine Welt von Schnüren und Schlaufen und Farben und
unsichtbarer Geschichte, die sich ohne Wissen nur fabulieren lässt.
Sichtbar ist sie hinter der Schönheit nicht, in der Landschaft und auch im Teppich nicht.
Der blaue Mann ist eines der wenigen, wenn nicht sogar das einzige figürliche Element auf dem Teppich.
Er bekommt so ein Eigenleben.
Er steht auf und macht sich aus dem Staub, auf den Weg in die weite Welt.
Er multipliziert sich und wird Viele.
Er dekonstruiert sich und wandelt seine vielgestaltige Form.
Ich trüge ihn gerne als Brosche oder Anhänger, sammelte ich Tattoos, wäre er ein Teil von mir.
Und so bliebe er mir als Erinnerung an mein Teppichstück #9.
Das Projekt des Museums für Islamische Kunst "CulturalxCollabs - Weaving the Future" feiert die transformative Kraft des kulturellen Austauschs und die gesellschaftlichen Verflechtungen, die uns alle vereinen. Alles, was wir lieben, geliebt haben und jemals lieben werden, stammt aus kulturellem Austausch, Migration und Vielfalt, oder wie wir es gerne nennen, #CulturalxCollabs.
100 Teppichfragmente, aus einer Replik des ikonischen Drachenteppichs geschnitten, werden die Welt bereisen (unterwegs mit DHL). Mit Hilfe der Collab-er werden die Fragmente #CulturalxCollabs bereichern, menschlichen Einfallsreichtum inspirieren, Gemeinschaft fördern und letztendlich zeigen, wie kultureller Austausch all unsere Leben bereichert.
Folg #CulturalxCollabs auf Instagram und erleb wie sich das Projekt entfaltet...
Begleite uns auf eine Reise mit 100 Teppichfragmenten, die dreieinhalb Jahre lang rund um die Welt reisen, vorübergehende Zuhause finden und dabei kulturelle Grenzen überbrücken. Vereint durch die Kraft persönlicher Geschichten fördern die Fragmente eine weltweite Gemeinschaft.
"CulturalxCollabs - Weaving the Future" - 1 Projekt, 100 Teppichfragmente. Folge ihrer Reise mit den immer wieder wechselnden Besitzer:innen innerhalb der nächsten 3,5 Jahre.
Ein kaukasischer Drachenteppich aus dem 17. Jh. - der Star des "CulturalxCollabs - Weaving the Future" Projekts. Aber wo ist der Drachen eigentlich?