Fragment No. 13

PATHINI

Kultur - der Teppich, der die Welt umhüllt, um ihre Vielfalt, Authentizität und ihren Reichtum zu bewahren. Jeder von uns ist ein Faden darin, der sich ineinander verwebt, wenn wir unser Leben, unsere Geschichten miteinander teilen. Geschichten darüber, wer wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen werden, wer vor uns war und wer nach uns kommen wird. So wie der Faden weitergesponnen wird, werden auch die zahllosen Geschichten von einer Generation zur nächsten weitergegeben, erzählt durch die Kunst, den größten Ausdruck der Kultur.

PATHINI ist meine Geschichte und die von unzähligen anderen wie mir. Präsentiert in Form von Tanztheater, ist es die gelebte Erfahrung, eine farbige Frau zu sein; stolz auf ihre Abstammung, ihre Wurzeln, aber mit dem Anspruch, mehr zu sein als das, was ihre Kultur und Traditionen von ihr erwarten.

Benannt nach Paththini Maniyo (Sanskrit für „keusche Frau“), die als spirituelle Hüterin Sri Lankas gilt und die prominenteste und am meisten verehrte weibliche Gottheit der Insel ist, ist sie eine Göttin, die sowohl von buddhistischen als auch von hinduistischen Anhängern als „hypnotisierendes Beispiel der Weiblichkeit“ hoch geschätzt wird. Die Vorstellung von der „perfekten Frau“ oder dem, was die Gesellschaft dafür hält, wurde in der Aufführung PATHINI durch die Themen gesellschaftlicher Druck, Kolorismus und Schönheitsnormen, sexuelle Belästigung und Missbrauch sowie die Stärke, Widerstandsfähigkeit und Ermächtigung farbiger Frauen, sich über all das hinwegzusetzen, umkreist. Die Themen wurden in einer Kombination aus Tanz, Sprache, Text und Film in Singhalesisch, Tamilisch und Englisch vermittelt, um die multikulturelle Bevölkerung der Insel besser zu erreichen und anzusprechen.

Das Tanzelement konzentrierte sich insbesondere auf die Verschmelzung von Kandyan (ein traditioneller srilankischer Tanzstil und ein nationales Symbol), Bharathanatyam, Commercial und Dancehall und verband auf harmonische Weise die verschiedenen Kulturen, um eine eindringliche Botschaft zu vermitteln: "Ich bin eine Frau, ich bin farbig, und ich bin stolz darauf. Aber ich bin auch alles andere, was ich sein möchte. Es ist mein Leben, das ich lebe. Mein Körper und mein Geist gehören mir, um sie zu besitzen, zu lieben und zu feiern. Ich habe die Wahl, meine Entscheidungen zu treffen.

Das Stück zelebrierte also die Kultur und stellte sie gleichzeitig in Frage und forderte sie heraus. Es erinnerte daran, dass sich die Kultur ebenso wie die Gesellschaft weiterentwickeln und verschmelzen muss. PATHINI verkörperte, wie gegensätzliche Kulturen für ein gemeinsames Ziel miteinander verwoben werden können, und warum die Einheit zwischen den Kulturen für den gesellschaftlichen Fortschritt notwendig ist. Kulturelle Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu einem besseren Verständnis füreinander, zu gegenseitiger Verbundenheit und dazu, Schönheit und Akzeptanz in unserer Vielfalt zu finden. In diesen Momenten der Verschmelzung gibt es viel zu gewinnen und zu lernen. Das ist das Versprechen kultureller Zusammenarbeit: unendliche neue Möglichkeiten und Freiheit.

Konzept & Choreographie: Sandarangi Perera

Tanzfilm: Dimithra Sandarage

Darsteller:innen: Thisuri Kariyawasam, Sinali Sankalya, Maneesha Sandarage, Sasuni Hewamallika, Julia Fernando, Mindi Karunaratna, Sahani Wijekoon, Sandarangi Perera