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Dies ist ein Fragment des "CulturalxCollabs - Weaving the Future" Teppichs.
Mit dem Fragment folgen wir der Reise der Besitzer:innen und ihrer Collabs. Sie entdecken und experimentieren mit gesellschaftlich relevanten Themen, die sie auf kreative Weise vorantreiben.
Hier stellen wir Euch das Fragment vor, so wie wir es auf seine dreieinhalbjährige Reise schicken.
Folg dieser Story und erleb die Transformation des Fragments im Laufe der Jahre...
Ich lebe in Jaffa, Israel, wo meine Nachbarn ihre Teppiche zum Lüften von ihren Dächern und Balkonen hängen. Araber und Juden leben hier auf engstem Raum zusammen und begegnen sich trotz des Krieges jeden Tag friedlich und sind meist aufgeschlossen. Der Muezzin ruft natürlich laut zum Gebet und in heißen Sommernächten steht die Tür zur Synagoge offen und die Gesänge sind draußen zu hören. Das gemeinsame Essen in einem bulgarischen, palästinensischen oder aschkenasischen Café und das Plaudern unter Nachbarn auf der Straße gehören zum Leben an diesem Ort. Mein Nachbar Abdallah sitzt gerne in seinem Auto vor seinem Haus, kocht Kaffee auf einem Camping-Gaskocher und hört irakische Liebeslieder. Er begrüßt jeden Nachbarn mit Namen und fragt nach seinem Tag. So verflechten sich Kulturen, so kann das Zusammenleben und der Austausch an einem kleinen Ort funktionieren, dessen Friedenswille letztlich größer ist als der Hass um ihn herum.
Video: Das Teppich-Fragment #3 atmet nahöstliche Luft und Musik auf meiner Terrasse in Jaffa, Israel, neben der Moschee am Jerusalem Boulevard.
Als Chefredakteur WELT liegt mir – nicht nur, aber auch: in der Auslandberichterstattung – Israel besonders am Herzen. Israel ist ein besonderes Land, Wiege der drei Buchreligionen Judentum, Christentum und Islam, ein kleines Land voller geschichtlicher Zeugnisse aus Jahrtausenden, aber dennoch in der Gegenwart verhaftet; nirgendwo ist Politik so wenig luxuriöse Distinktion und so sehr radikale Realpolitik wie hier. Der furchtbare Krieg, der am 7. Oktober seinen Anfang nahm, zeigt einmal mehr, dass das Land weiterhin von Feinden umgeben ist, auch wenn sich, was ein Hoffnungszeichen ist, die Beziehungen zu einigen arabischen Staaten verbessert haben (und auch trotz des Krieges weiter verbessern).
Der israelische Botschafter Ron Prosor hat in der WELT einmal geschrieben, dass die deutsch-israelischen Beziehungen erfolgreich sein werden, „wenn wir die Begegnungen zwischen jungen Menschen aus beiden Ländern unentwegt fördern und dabei nach vorne schauen, ohne die Vergangenheit zu vergessen.“ Als nicht mehr wirklich junger Mensch möchte ich deshalb das Teppichfragment an die hervorragende WELT-Israelkorrespondentin Christine Kensche schicken, als ein kleines Zeichen der Völkerverständigung.
Das Projekt des Museums für Islamische Kunst "CulturalxCollabs - Weaving the Future" feiert die transformative Kraft des kulturellen Austauschs und die gesellschaftlichen Verflechtungen, die uns alle vereinen. Alles, was wir lieben, geliebt haben und jemals lieben werden, stammt aus kulturellem Austausch, Migration und Vielfalt, oder wie wir es gerne nennen, #CulturalxCollabs.
100 Teppichfragmente, aus einer Replik des ikonischen Drachenteppichs geschnitten, werden die Welt bereisen (unterwegs mit DHL). Mit Hilfe der Collab-er werden die Fragmente #CulturalxCollabs bereichern, menschlichen Einfallsreichtum inspirieren, Gemeinschaft fördern und letztendlich zeigen, wie kultureller Austausch all unsere Leben bereichert.
Folg #CulturalxCollabs auf Instagram und erleb wie sich das Projekt entfaltet...
Begleite uns auf eine Reise mit 100 Teppichfragmenten, die dreieinhalb Jahre lang rund um die Welt reisen, vorübergehende Zuhause finden und dabei kulturelle Grenzen überbrücken. Vereint durch die Kraft persönlicher Geschichten fördern die Fragmente eine weltweite Gemeinschaft.
"CulturalxCollabs - Weaving the Future" - 1 Projekt, 100 Teppichfragmente. Folge ihrer Reise mit den immer wieder wechselnden Besitzer:innen innerhalb der nächsten 3,5 Jahre.
Ein kaukasischer Drachenteppich aus dem 17. Jh. - der Star des "CulturalxCollabs - Weaving the Future" Projekts. Aber wo ist der Drachen eigentlich?