CulturalxCollabs: Fragment No. 62 highlighted © Museum für Islamische Kunst, Heiner BüldCulturalxCollabs: Fragment No. 62 highlighted © Museum für Islamische Kunst, Heiner Büld

Cultural x Collabs: Weaving the Future

Fragment No. 62

100 Fragmente. 100 Reisen

Dies ist ein Fragment des "CulturalxCollabs - Weaving the Future" Teppichs.

Mit dem Fragment folgen wir der Reise der Besitzer:innen und ihrer Collabs. Sie entdecken und experimentieren mit gesellschaftlich relevanten Themen, die sie auf kreative Weise vorantreiben.

Hier stellen wir Euch das Fragment vor, so wie wir es auf seine dreieinhalbjährige Reise schicken.

Folg dieser Story und erleb die Transformation des Fragments im Laufe der Jahre...

Wenn eine eine Reise tut, dann kann sie was erzählen... 17 Frauen im Dialog

Was passiert, wenn Frauen aus unterschiedlichen Lebensrealitäten sich aufmachen, Grenzen zu überschreiten – nicht nur geografisch, sondern auch kulturell, emotional und kreativ? Die politische Bildungsreise nach Jordanien bot genau diesen Raum. 17 Frauen, zunächst Fremde, wurden Teil einer bewegenden Erkundung dessen, was es heißt, Frau zu sein – im Spannungsfeld zwischen patriarchalen Strukturen, kreativer Selbstermächtigung und solidarischem Miteinander.

„CulturalxCollabs“ ist das Schlagwort, das diese Reise durchzieht wie ein roter Faden. Es steht für die vielen kleinen und großen Begegnungen: mit Aktivistinnen wie Rana Husseini, mit Stadtführerinnen wie Lana, mit geflüchteten Menschen im Collateral Repair Project, mit Künstlerinnen, Handwerkerinnen – aber auch mit sich selbst und den anderen Frauen der Gruppe.

Kulturelle Kollaborationen entstanden beim gemeinsamen Stricken, in Gesprächen über Liebe, Widerstand und Alltag, im Schweigen der Wüste, unter dem Sternenhimmel von Wadi Rum oder beim Betrachten jahrtausendealter Petroglyphen. Teppichfragment #62 – Symbol dieser Reise – verband alle: als Sinnbild für die Fragmente, die wir sind, und das größere Ganze, das wir gemeinsam weben.

Diese Reise hat nicht nur Länder verbunden, sondern auch Perspektiven. „CulturalxCollabs“ wurde zum Erfahrungsraum, in dem Empathie, Kunst und politisches Bewusstsein neue Allianzen bildeten – getragen von Frauen, die gelernt haben, ihre Stimmen zu teilen und ihre Fäden zu verknüpfen.

Evelyne - Die Schönheit des Artivismus

Am 12. März versammelten sich im Herzen von Amman, Jordanien, 17 Frauen (damals noch Fremde) auf einer sonnendurchfluteten Dachterrasse in der Innenstadt. Wir waren dort, um eine Bildungsreise zu unternehmen, einen Urlaub mit dem Ziel, die Gleichstellung der Geschlechter und die Erfahrungen von Flüchtlingen in Jordanien zu erkunden. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass Teppich #62 sich uns im Stillen angeschlossen hatte.

Während wir uns in Geschichten von Widerstandsfähigkeit, Leidenschaft und Stärke vertieften, entdeckten wir die Magie kultureller Zusammenarbeit und die sanfte, kraftvolle Art, wie Kunst eine Verbindung schaffen kann. Die Gespräche flossen freier, als wir uns durch Stricken, Weben und Nähen kreativ ausdrückten.

Dann, eines Nachmittags, sah ich es: ein einzelnes Wort, fett auf eine Wand gemalt. Und etwas in mir schwang mit.

Als jemand, der sich leidenschaftlich für die Rechte der Frauen einsetzt und einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten will, sprach dieses Wort Bände. Es verkörpert die perfekte Mischung aus dem, was ich liebe und wofür ich stehe.

Stricken und Weben ist weit mehr als ein Handwerk, es ist eine Brücke. Sie überbrücken Kulturen, Generationen und Glaubensrichtungen. Jede Schlinge und jeder Faden birgt eine Geschichte. Sie schaffen einen gemeinsamen Raum für den Dialog, für Empathie und für Verständnis. In einer Welt, die so oft gespalten ist, erinnert uns der Akt des gemeinsamen Schaffens von etwas Buntem, Strukturiertem, Vielfältigem an unsere gemeinsame Menschlichkeit.

Artivismus gibt mir die Möglichkeit, meine Leidenschaft in ein Ziel zu verwandeln.

Marlene - Menschen machen den Unterschied

Petra, das Tote Meer und Wadi Rum sind allesamt einzigartig und auf jeden Fall einen Besuch wert. Petra ist ein außergewöhnliches Zeugnis der Nabatäer. Im Toten Meer zu schwimmen oder besser gesagt zu sitzen ist ein ganz besonderes Erlebnis und die Wüste Wadi Rum ist wunderschön.

Aber der Höhepunkt waren für mich die Menschen. Die Jordanier sind einladend und gastfreundlich.

Dank unserer wunderbaren Reiseleiterinnen Juli und Celina hatten wir die Möglichkeit, viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen kennenzulernen. Wir hatten interessante Vorträge, Diskussionen und Gespräche. Wir aßen Iftar im Garten eines Freundes, sprachen über Dating, Liebesleben und vieles mehr. Wir trafen andere Freunde in einer Bar und erfuhren mehr über das tägliche Leben und die Probleme der Jordanier. Da die Menschen so gastfreundlich waren, fühlten wir uns nicht wie Fremde.

Die Zeit in Jordanien war auch wegen der tollen Frauen in der Gruppe wunderbar. Sie alle sind fürsorglich, tatkräftig und haben ein großes Herz.

Besra - Mutige Frauen von Amman

Meine Highlights auf der Jordanien-Reise war die Begegnung mit mutigen Frauen in Amman - wie Lana, einer jungen Stadtführerin mit viel positiver Energie und Rana, einer Journalistin und Menschenrechtsaktivistin mit viel Ruhe und Gelassenheit - die trotz aller Widrigkeiten ihren eigenen Weg gegangen sind/gehen.

Sabine - Das dritte der Weltwunder der Moderne: Petra

Unser Teppichstück #62 ist in Petra, ein Teilstück von einem ganzen Teppich, wenn auch nur ein Teil von einer Kopie eines echten Teppichs, des Drachenteppichs. Dieses Teilstück, wie das Original, ist irgendwann um die Welt gereist und da hängt es nun in einem Verkaufskiosk in Petra neben anderen Teppichen wie auf der Suche nach seinen anderen Teilen, um wieder komplett zu werden. Es erinnert mich an das Symposion von Platon. Zeus hat den Menschen in zwei Hälften zerschnitten, nur damit dieser Zeit seines Lebens sein anderes Stück suchen muss (die Liebe).

Tessa - Frau-Sein als gemeinsame Sprache

Für mich war ein absolutes Highlight die Gespräche abseits des offiziellen Programms.

Ich hatte die Chance mit inspirierenden starken Frauen ganz offen zu sprechen. Über alltägliche Dinge wie Dating bis hin zu politischen Themen. Mir ist klar geworden, dass die Erfahrungen die Frauen auf der ganzen Welt machen ein unausgesprochenes Verständnis bei mir auslösen. Auch wenn wir in anderen Kulturen und an anderen Orten leben, ist Frau-Sein ein consens den wir teilen.

Das zu erleben und zu beobachten war unheimlich spannend. Oft brauchte es keine großen Worte um Gefühle oder gesellschaftliche Rollen zu erklären, sondern ein "...you know what I mean" reichte und wir nickten alle zustimmend, weil wir genau wussten was gemeint ist.

Es mussten keine feministischen Grundsätze erklärt werden und niemand sprach einer Frau Erfahrungen oder Expertise ab. Es waren Begegnungen auf Augenhöhe und ein Austausch zwischen Generationen und Kulturen der mich tief berührt hat und noch heute sehr beschäftigt.


Tine - Eine Gruppe, viele Perspektiven






Neben dem, was Tessa geschrieben hat war für mich auch unsere Gruppe ein Highlight. Mein Eindruck war, dass die Idee bewusst eine Frauengruppe zu wählen, für uns alle und das Gruppenerlebnis super funktioniert hat und auch mit ermöglicht hat, die tollen Einblicke zu bekommen, die Tessa beschrieben hat. Ich fand es wunderbar zu sehen, was eine harmonische, rücksichtsvolle Gruppe für einen Unterschied macht. Und für mich war es sehr wertvoll, die verschiedenen Perspektiven zu hören.






Franziska - Ruhe, Weite, Verbundenheit

Für mich war ein echtes Highlight der Abschluss in der Wüste. Die Weite und Ruhe, die Zeit für uns und in der Gruppe, die Gespräche am Lagerfeuer und das Verständnis, dass ein Großteil des Landes von der Wüstenlandschaft und dieser besonderen Atmosphäre geprägt ist.

Antonia - Zwischen Stille und Street Art

Besonders eindrücklich bleiben mir die Gegensätze des Landes in Erinnerung. Einerseits die Wüste in ihrer Stille und unendlich schönen Weite. Gleichzeitig habe ich mich auch in das wuselige Amman mit seinen herzlichen Menschen, dem bunten Treiben (besonders in der Nacht während Ramadan), den Hügeln, verwinkelten Treppen und der vielen Street Art verliebt. Mit unserer Stadtführerin Lana hätte ich noch stundenlang weiter durch die Stadt schlendern können, um mir die Häuser, Graffitis und Murals anzuschauen und von den Geschichten und Kämpfen der Stadt und der Menschen dahinter zu erfahren.

Ute - Nichts hat Eile in der Wüste

Es ist nicht so einfach, aus der Vielfalt dieser 10 Tage eine Rosine herauszupicken. Ein bisschen, als ob man einen großen wunderschönen Teppich hat und sich nur auf einen Ausschnitt konzentrieren soll. Es gab so viele intensive Erlebnisse auf dieser Reise, dass mir gegen Ende sogar eine Auszeit davon zum Ereignis wurde:

Die Mittagshitze liegt noch über dem Camp. Am Vormittag haben wir eine kleine Wanderung in der Gegend gemacht, Sonne, Felsen, Sand, trockene Gewächse und noch mehr Sonne. Viel mehr Bewegung ist nicht drin, inzwischen ist es viel zu heiß für größere Aktivitäten geworden. Alles wird langsam und träge.

Nach dem Mittagessen sinke ich auf eine der Matratzen im Gemeinschaftszelt. Ich bin nicht die Einzige. Dösen, schlafen, lesen, trinken, wieder wegnicken. Es gibt nichts zu tun an diesem Nachmittag. Und es ist still. Ungewohnt still. Kein fernes Stadt - Land – Straßen - Geräusch. Nur gelegentlich eine Vogelstimme oder ein Flugzeug, ein Gähnen, ein Niesen, Geraschel von Buchseiten. Dieser faule Wüstentag ist ein Geschenk nach all den vielen Eindrücken. So viele Informationen, Orte, Begegnungen, Verabredungen. Nun endlich Ruhe. Wir sind mal kurz weg. Kein Netz, kein Social-Media, keine Nachrichten, kein Kontakt zum Rest der Welt. Die Seele kann aufholen, der Geist sich beruhigen, der Körper weiß die Siesta zu schätzen. Ich genieße das wohlige Nichtstun und die Aussicht auf noch mehr davon. Nichts hat heute noch Eile.

Die Dösigkeit wird jäh unterbrochen. Irgendwo ruft jemand was. Einen Moment denke ich, wie absurd es doch ist, was ich gerade sehe. Wieso schaut da ein Kamel zum Fenster rein? Wo kommt das denn her? Anscheinend gibt es nichts Spannendes bei uns zu sehen. Schaukelnd bewegt sich das große Tier weiter Richtung Essenszelt. Ein zweites taucht auf… Was ebenso passieren kann in der Wüste.

Die Stadt im Irak, aus der mein Mann kommt, ist auch von Wüste umgeben. Vieles auf dieser Reise durch Jordanien erinnert mich an meinen Aufenthalt vor zwei Jahren im Juli bei seiner Familie. Es war allerdings noch sehr viel heißer. Während der kurzen Stromausfälle konnte man nur möglichst reglos ausharren und hoffen, dass die Ventilatoren bald wieder rotieren. Mit dem Sonnenuntergang begann das Leben. Die Leute kamen aus ihren Häusern, besuchten sich, aßen, tranken. Teppiche und Matratzen wurden auf den Rasen gelegt, ein Sofa stand dort. Bis gegen morgens gegen vier saßen wir vorm Haus, tranken Tee, spielten, erzählten. Manchmal ging jemand kurz ein wenig abseits, Richtung Mekka einen kleinen Teppich ausgelegt, ein paar Minuten individueller Einkehr, danach Rückkehr in die Runde. Jeder und jede für sich, ohne Aufhebens.

Das Teppichfragment #62 hier auf der Jordanienreise erinnerte mich von der Form her gleich an einen Gebetsteppich. Etwas klein zwar, es würde aber gehen, wenn gerade kein „richtiger“ zur Hand ist. Hauptsache, es liegt etwas zwischen der Erde und dem Betenden. Notfalls tut es da sogar ein Kleidungsstück oder ein Stück Zeitung.

Auf dieser Reise durch Jordanien bin ich Husseins Kultur so viel näher als daheim in unserem Alltag. Und so ist er in meinen Gedanken immer ein bisschen mit dabei.

Die Kamele ziehen weiter, nachdem sie unser Camp inspiziert und für nicht besonders interessant befunden haben. Nichts los hier, kein Futterangebot. Sie gehören wohl zu einem Cousin unserer Gastgeber. Wohin sie wollen? Keine Ahnung… Ich werde schon wieder schläfrig. Es ist immer noch sehr warm und bis zum Sonnenuntergang könnte ich schon noch ein wenig faulenzen. Nichts hat nachmittags Eile in der Wüste.

Mira - Amman – Zuflucht im Netzwerk der Menschlichkeit

Collateral Repair Project - kurz CRP – steht ein für ein Kollektiv, für Menschen, die zusammenkommen und sich stützen. CRP ist eine Organisation in Amman, Jordanien, die für Menschen mit Fluchthintergrund aus dem Irak, Syrien, dem Sudan, Somalia und dem Yemen da ist. Sie bietet neben Soforthilfe, wie Lebensmittelgutscheinen, und Bildungs- sowie Freizeitprogrammen vor allem auch eins -emotionalen Support.

Das Kollektive (collatral) ist wie ein miteinander verwobener Faden, der alle hier zusammenführt und der für und mit allen ein dichtes Gewebe schafft. Ein Gewebe, dass ein sicheres Netz bietet, einen Teppich zum Ausruhen, Austauschen und Heilen – in Amman, der Hauptstadt und dem Zentrum Jordaniens, die vorübergehende Heimat vieler Geflüchteter geworden ist.

CRP ist unser erster Anlaufpunkt unser Frauen-Bildungsreise im Stadtzentrum inmitten des historischen Wasat al-Balad (Altstadt). Unsere Gespräche mit den starken Organisatorinnen und Mitarbeiterinnen werden von einem jungen Mann fotografisch begleitet, der etwas später dazu stößt. Sehr leise betritt er das Zimmer, in dem wir gerade die Angebote für Grundschulkinder besprechen. Sehr leise folgt er uns über den Innenhof in die Werkstätten, in denen Stoffbeutel- und Taschen aus gesammelten Altkleidern und Plastik genäht werden, um sie dann als bunte handgefertigte Produkte zu verkaufen, und die Menschen hier zu unterstützen.

Er steht schon eine Weile neben mir und ich frage mich, wie er zum Fotografieren und CRP gekommen ist. Und so spreche ich ihn – ebenso leise – an. Dabei erfahre ich, dass er aus dem Irak ist und das Fotografieren in einem Workshop hier gelernt hat. Vermutlich im Rahmen einer Fort-Bildungsmöglichkeit für geflüchtete Jugendliche, die sonst keine Zugänge zum regulären Ausbildungssystem und Arbeitsmarkt haben, wie ich später erfahre. Er zeigt mir seine Projekte und ausdrucksstarken Fotos auf dem Handy. Es sind Bilder und Szenen in denen er ebenso wie CRP Menschen aus verschiedenen Ländern und Fluchtkontexten zusammen und durch das Medium der Kamera visuell in einen Dialog bringt. Und so spinnt er den Faden des Kollektivs weiter, der ihn selbst trägt und nun auch andere mittragen kann. Ein Gewebe, dass ein sicheres Netz bietet, einen Teppich zum Ausruhen, Austauschen und Heilen – in Amman, der Hauptstadt und dem Zentrum Jordaniens, die vorübergehende Heimat vieler Geflüchteter geworden ist.

Sophie - Gemeinschaftliche Erfahrungen

Meine Schwester träumt schon ihr halbes Leben davon, Mutter zu werden. Ein paar Tage bevor wir Wadi Rum durchquerten, erhielt ich die Nachricht: Ich bin Tante geworden.

Kurz darauf besichtigten wir in der Wüste ein etwa 2500 Jahre altes Petroglyph: Links eine gebärende Frau, das Kind halb geboren. In der Mitte eine Figur, wahrscheinlich der Vater, mit erhobenen Armen.

Rechts jemand, der das Neugeborene kopfüber hält. Man sagte uns, hier sei früher ein guter Ort für Geburten gewesen. Ich schickte das Foto meiner Schwester. Wir waren beide sehr beeindruckt.

Das Petroglyph erinnert uns daran, wie alt und gemeinschaftlich diese Erfahrung ist. Sie verbindet uns mit allen Menschen – über Zeit, Raum, Klasse und Kultur hinweg.

Sandra - Reisen bringt Menschen einander näher

In meinem Herzen nehme ich Lana, unsere Stadtteilführerin, mit in meine Welt. Ich, seit je her freiheitsliebend und großen Wert darauflegend, Entscheidungen für mich selbst treffen zu wollen, zu können.

Lana, beim Einkaufen zusammen mit ihrem Bruder, unterhielt sich mit einem Mann. Daraufhin musste sie seine Ehefrau werden. Aus dieser ersten Ehe zwar geschieden, in ihre Familie zurück gegangen, durfte bei der zweiten Ehe ihren zukünftigen Ehemann immerhin zweimal treffen, aber ein drittes Mal, ohne mit ihm verheiratet zu sein, war nicht möglich.

Trotz dieser gesellschaftlichen Enge, als Frau nicht für sich selbst entscheiden zu dürfen, nahm ich Lana als eine selbstbewusste junge Frau, lachend, Energie versprühend, nicht anklagend, nicht verbittert, wahr. Mag der nach außen getragene Eindruck zwar täuschen, so bliebe dennoch meine Bewunderung für sie ob der gelungenen Täuschung.

Reisen bringt Menschen einander näher, Menschen, die sich in ihrem bisherigen Leben wohl nie begegnet wären - so passiert mit meiner „Zimmerteilerin“ Angela, an die ich den Erzählfaden gerne weiterreiche.

Angela - Die Kraft der Empathie

Danke für den weiter gegebenen Faden und das gesponnene Netzwerk aus Geschichten. Es war eine sehr schöne und sehr spannende Reise mit einer Gruppe von tollen Frauen. Heute und gestern habe ich mit Begeisterung Freundinnen davon erzählt und Fotos gezeigt. Die Reise hat mir viel Kraft gegeben. Ich glaube, die Kraft kam aus dem Empathiefeld, dass die Gruppe gebildet hatte, der Empathie, die uns die Leute in Jordanien entgegengebracht haben und die sie untereinander hatten - zumindest sah es als Externe außerhalb der Gesellschaft Stehende immer wieder so aus für mich. Der Teppich hat uns mitgetragen und durch die Zeit geflogen, war unser Schutzschirm in einer Zeit der Krisen und des Mordens. Diese Stärke können wir weitergeben, jede für sich an ihrem Platz. Wir sind privilegiert und können unsere Privilegien nutzen.

Die Reise hatte für mich sehr viele Höhepunkte: die Stadt Amman mit ihren vielen Treppen, Wandgemälden, Gerüchen nach Essen und Kräutern, freundlichen, bedächtigen Menschen, Aktivist:innen und Philantrop:innen, Fastenden und Betenden, Frauen in Jeans und verschleierte Frauen, die mit einander lachen, dem kühlenden Wind auf den Hügeln. Das Gespräch mit der Menschenrechtsaktivistin und Journalistin Rana Husseini. Ihre Kraftquelle ist das Wissen und das Bewusstsein darüber, dass sie Teil einer positiven Veränderungsbewegung ist und direkt und indirekt Leben gerettet hat. Das Tote Meer, dass Israel und Jordanien trennt und das vielleicht bald verschwinden wird, weil überall zu viel Wasser entzogen wird. Das Schweben im Wasser und die scharfen Salzkristalle. Die Blicke auf Jericho und Hebron in der Westbank, die St. George-Kirche mit ihrem Karten-Mosaik und den seit der Kindheit vertrauten Ortsnamen. Als für mich vielleicht größtes Highlight die Wüste Wadi Rum, mit ihren wechselnden Gesteinsfarben, der Sonne, dem Sternenhimmel und der Möglichkeit die Stille zu hören, ganz ohne Smartphone. Am letzten Tag konnten wir dann in Aqaba direkt vom Strand zu den Korallen schwimmen und erlebten nach den etwas kühleren Tagen des Anfangs einen Tag in der Hitze. Ich bin dankbar für das Geschenk dieser Reise.

Jetzt am Ostermontag gebe ich den Faden weiter an Dominique und freue mich auf mein Abendessen. Unter anderem gibt es Baba Ghanoush.

Dominique - Wo Bücher Brücken bauen





Mein besonderer Highlightort ist die Bibliothek „Zaman“ in Madaba. Es war ein kalter Tag und mein Programminteresse an diesem Morgen weitgehend erloschen, als wir die behaglichen Räume betraten. Gründerin Ronda al-Qonsul hat in dem alten Haus ihres Vaters eine öffentliche, kostenlose Bibliothek eingerichtet. Sie hat dort einen Treffpunkt geschaffen, der Bücher, Spiele und Hausaufgabenunterstützung anbietet. Kinder finden dort einen Rückzugsort zum Lernen. Ich sympathisiere mit der Idee, den geerbten Familiensitz in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Und ich mag die Haltung der Gastgeberin, konzeptionelle Unabhängigkeit zu wahren und dafür auf Spenden zu verzichten.






Ein ebenfalls besonderer Ort, der von einer gewissen Unbeirrtheit getragen wird, ist das Panda-Cafe in Sanliurfa, Türkei. Der aus Syrien geflüchtete Mohammad hat dort mit viel Herzblut dieses Café eröffnet. Sein erstes Café wurde bei dem Erdbeben 2023 zerstört. Doch Mohammad hielt trotz der schwierigen Umstände an seinem Vorhaben fest und eröffnete das Café 2024 wieder erneut. Auch Mohammad möchte einen Ort der Begegnung anbieten, einen Treffpunkt für seine geflüchteten Landleute. Die Gäste sind ohne Konsumzwang zum Verweilen eingeladen und können sich in Ruhe der Lektüre der angebotenen Bücher widmen. Mohammad ist zudem an einer Anthologie gesammelter Geschichten aus dem Krieg in Syrien beteiligt, die ich bei meinem Besuch in seinem Café im Mai 2024 erworben habe. Dieses Buch werde ich nun der Bibliothek in Madaba auf dem Postweg übermitteln und hoffe, auf diesem Wege vielleicht eine Verbindung zwischen diesen beiden Orten und den Lesenden zu schaffen.

Cornelia - Wir dürfen nicht aufhören zu kommunizieren!

Es ist der 21. März 2025 an dem wir Mohammad auf unserer Reise durch Jordanien besuchen. Mohammad Atiyeh und sein PeaceWadi zeigen, dass Frieden kein fernes Ziel sein muss, sondern hier, in kleinen Taten des Zusammenhalts beginnt – zwischen Kulturen, Generationen und Ländern. Ein Garten, ein Fest, ein gemeinsamer Arbeitstag: das sind die Fäden, mit denen wir die Zukunft weben – miteinander und für alle. Mit dem Blick von seiner Terrasse, Richtung Jerusalem, das nur 39km entfernt liegt, erzählt er uns seine Geschichte und appelliert: Wir dürfen nicht aufhören zu kommunizieren! Diese Worte gewinnen an diesem Ort an Bedeutung.

Offener, kontinuierlicher Dialog ist essenziell für Verständnis, Zusammenhalt und Frieden – besonders in einer Welt voller Unterschiede und Konflikte. Sie ist der erste Schritt zu gegenseitigem Verstehen und gelebtem Miteinander.


Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Diese Reise hat Räume geöffnet, in denen Erfahrungen geteilt, Rollenbilder reflektiert und neue Allianzen geknüpft wurden. Sie hat gezeigt, dass das Verbindende oft im Alltäglichen liegt – im Zuhören, im Fragen, im gemeinsam Tun.

Für mich, als eine der Projektleiterinnen von CulturalxCollabs - Weaving the Future, ist CulturalxCollabs nicht nur ein Projektname – sondern gelebter Alltag und der Appell, dass wir in der Vielfalt unsere Stärke finden können.

Wirf einen Blick auf die neuesten Vlogs von Fragment #62!

Silvester am Meer








Fragment #62 verbrachte Silvester am Meer, am nördlichsten Punkt Deutschlands.

Immanuelkirche in Berlin








Später besuchte das Fragment die wunderschön bemalte Immanuelkirche im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. 

Die phönizisch-punischen Nekropolen von Djebila und Aïn Dalia Kebira

In einer einzigartigen Kooperation arbeiten internationale Archäologen und Konservatoren gemeinsam, um zwei bedeutende phönizisch-punische Nekropolen in Nordafrika, Djebila und Aïn Dalia Kebira, zu erforschen, zu restaurieren, diese Stätten zu sichern und deren kulturelle Bedeutung für kommende Generationen zu bewahren. Diese antiken Grabstätten, die das reiche Erbe der Phönizier widerspiegeln, bieten faszinierende Einblicke in die Kulturgeschichte des Mittelmeerraums. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie internationale Zusammenarbeit Brücken zwischen Geschichte und Gegenwart baut und den kulturellen Austausch vertieft.


Das Team: Museumsleitung Saoussane Yahia, Projektleitung Dirk Blaschta Dai Madrid, Oliwia Ullrich, Patricyja Siuta, Ulrike Uhlig, Mustafa Berrak, Alexandra Jeberien HTW Berlin

Ein Teppich beim Staffellauf?

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nimmt seit Jahren an der 5x5 km Teamstaffel der Berliner Wasserbetriebe teil. 2024 haben wir sogar 19 Staffeln an den Start gebracht. Das sind eine Menge Kolleg:innen, die man sonst kaum alle kennen würde.

Wir sind am 15.05.2024 angetreten, dem zweiten von drei Lauftagen. An jedem Tag laufen ca. 2000 Staffeln und dazu kommen noch die Bambini-Läufe.

So schön es auch ist, dass so viele Leute bei so einer Großveranstaltung mitmachen, es entstehen auch Probleme. Neben der unvermeidlichen Staubwolke vom aufgewühlten Boden, ist da noch die alles entscheidende Staffelstabübergabe.

Wenn 2000 Läufer in der Wechselzone vor dem Bundeskanzleramt auf ihre Staffelstäbe warten, kann das schon mal unübersichtlich sein.


Da hilft es nur, sich gut abzusprechen…



Wir sind am 15.05.2024 angetreten, dem zweiten von drei Lauftagen. An jedem Tag laufen ca. 2000 Staffeln und dazu kommen noch die Bambini-Läufe.

So schön es auch ist, dass so viele Leute bei so einer Großveranstaltung mitmachen, es entstehen auch Probleme. Neben der unvermeidlichen Staubwolke vom aufgewühlten Boden, ist da noch die alles entscheidende Staffelstabübergabe.

Wenn 2000 Läufer in der Wechselzone vor dem Bundeskanzleramt auf ihre Staffelstäbe warten, kann das schon mal unübersichtlich sein.


Da hilft es nur, sich gut abzusprechen…



Foto: O. Vollert
Foto: O. Vollert

Das griechische Osterbrot

In Griechenland gibt es zum Osterfest neben den traditionellen, rot gefärbten Eiern – oft versehen mit Mustern von Blüten und Blättern – auch ein aromatisches süßes Brot mit Gewürzen wie Mastix und Mahlep. Das Brot gab es letzte Woche auch für die Kolleg:innen aus dem Museumsteam. Moment, letzte Woche? War das Osterfest nicht vor mehreren Wochen? Nein, war es nicht – denn das orthodoxe Osterfest fällt nur selten und nur zufällig mit dem evangelisch-katholischen Osterfest zusammen!

Im Griechischen πάσχα (ˈpasxa) und im Russischen Пасха (ˈpasxa) genannt und vom jüdischen פֶּסַח (pésach) abgeleitet, ist das Osterfest für die orthodoxe Kirche das wichtigste Fest des Jahres und gedenkt der Auferstehung Jesu. Das Osterfest ist ein beweglicher Feiertag, das heißt, das genaue Datum wird jedes Jahr neu errechnet und zwar, ähnlich wie im jüdischen und muslimischen Kalender, anhand des Mondzyklus.

Während in der Bibel der Tod und die Auferstehung Jesu mit dem jüdischen pésach zusammenfielen und die ersten Christen diese auch so feierten, entschieden spätere Kirchenoberhäupter, das christliche Osterfest an den Frühlingsanfang zu koppeln. Dieser spielte übrigens auch für viele nicht- und vorchristliche Traditionen und Kulturen eine große Rolle! Mit einem hochkomplexen Berechnungssystem wird seitdem das Datum für das Fest festgelegt – und zwar unterschiedlich in den evangelischen und katholischen, sogenannten Westkirchen und in den orthodoxen, sogenannten Ostkirchen. So passiert es, dass das Osterfest in Osteuropa wie auch in Ländern um das östliche Mittelmeer bis zu 5 Wochen später gefeiert wird, als in Westeuropa.

Das orthodoxe Osterfest wurde dieses Jahr am 5. Mai gefeiert – das süße Osterbrot wird ein paar Tage vor dem Feiertag gebacken und nach der traditionellen ca. 50-tägigen Fastenzeit am Ostersonntag und den Tagen danach gegessen.

Praktikumstagebuch

Victoria und das Museum

Fragment #62 begleitet unseren Praktikanten für zwei Wochen.

Rundgang durch die Dauerausstellung des Museums

Mein Schülerpraktikum beginnt mit einem Rundgang durch die Dauerausstellung des Museums, die derzeit abgebaut und für den Umzug vorbereitet wird. Die erste Station, die wir besuchen, ist die Maschatta-Fassade. Die Fassade ist derzeit in Einzelteile zerlegt und wird für den Umzug in den Nordflügel vorbereitet. Das Teppichfragment ist immer dabei. Der Gabelhubwagen "die Ameise" erleichtert uns die schwere Last. Viele Objekte wurden schon abgehängt und eingepackt, wie zu sehen, sind ganze Räume leer. Aber da erspähen wir etwas, was noch hängt. Diese bunte “Dame im Badeschloss” ist ein Poster eines Wandgemäldes, das in der neuen Dauerausstellung hängen wird. Das Wandgemälde stammt aus dem Bad eines Wüstenschlosses in Amra, in der jordanischen Wüste. Das Original befindet sich im Augenblick in der Restaurierung und wird dort für den Umzug vorbereitet.

Das Museum zieht um. Wie verpackt man Objekte richtig? Schließlich kann man die Objekte nicht einfach in einen schnöden Umzugskarton packen, den man sonst für den Wohnungsumzug verwendet. Für den Umzug braucht man viele Kisten und Paletten, die alle Standardmaße haben müssen, um den Transport zu erleichtern. Wir messen also das Teppichfragment aus. Aber nein, wir müssen feststellen, dass das Fragment zu groß für unseren (Mini) karton ist.

Als nächstes haben wir einen kleinen Geografieunterricht mit dem Teppich. Wir suchen auf der Karte nach Orten, an denen man schöne Teppiche finden kann. Schließlich sind wir im Aleppozimmer angekommen. Die Glasscheibe, die einen normalerweise vom Aleppozimmer trennt, wird heute mit dem Teppich und für euch überwunden. Freie Restauratorin Dr. Anke Scharrahs lässt uns in ihre Werkstatt, in der sie an Teilen der Wandverkleidung des Holzzimmer arbeitet. Unser Teppichfragment hängt locker über ihrem Stuhl, während sie uns ein paar Geheimnisse aus ihrem täglichen Berufsleben anvertraut.

Exkursion zum Museum Europäischer Kulturen in Dahlem

Die gemeinsame Exkursion zum Museum Europäischer Kulturen in Dahlem fand Anfang Februar 2024 statt. Wir haben unsere FSJlerin Anni und Victoria, die bei uns ein zweiwöchiges Praktikum absolviert, bei dem Ausflug begleitet. Das Fragment war natürlich jedes Mal dabei!

Die Ausstellung "Flechten" im Museum für Europäische Kunst war sehr ansprechend und natürlich wurden die Medienstationen und Mitmachaktionen ausprobiert. Auch das Fragment flatterte hin und wieder herein. Die Station, an der man selbst flechten konnte, machte den beiden großen Spaß und so machten wir es uns dort für eine kurze Zeit gemütlich. Victoria hat ihr eigenes Freundschaftsarmband geflochten und Anni hat sich an einer Flechttechnik mit Pappe versucht.

Schließlich besuchten wir die Sonderausstellung "Läuft!" im MEK und informierten uns über das Thema Menstruation. Für uns stand die Frage im Vordergrund, wie man ein solches Thema den Museumsbesuchern vermitteln kann und welche innovativen Ideen die Kurator*innen umgesetzt haben. Die Ausstellung ist sehr gut gemacht und ein Besuch ist sehr zu empfehlen. Natürlich durfte auch die Teppichfragemnt nicht fehlen, um uns zu begleiten.

Rundgang im Botanischen Garten

Nach dem Besuch im Museum für Europäische Kulturen in Dahlem ging es weiter in den Botanischen Garten, wo wir uns mit Anni und Victoria das Ausstellungskonzept des Tropenhauses und der einzelnen Flächen mit den Pflanzen genauer ansehen wollten. Wie sind die Pflanzen im Tropenhaus angeordnet? Wie genau funktioniert der "Ausstellungsraum" dort? Sind die Pflanzen willkürlich angeordnet?

Von Anfang an nehmen wir das Teppichfragment mit uns mit. Zuerst gab es Unterwasserpflanzen zu bestaunen, dann ging es direkt zum Tropenhaus. Oha, ist doch alles größer als gedacht! Anschließend haben wir uns die Pflanzen vor Ort angesehen und herausgefunden, woher sie stammen. Natürlich war es für uns interessant zu sehen, welche Pflanzen z.B. aus dem Nahen Osten dort zu finden sind. Bei unserer Exkursion ging es auch um die Frage, wie die Pflanzen für den Besucher präsentiert werden. Die Bezeichnungen (Labeltexte) wurden intensiv studiert und mit den Vorgaben für ein Museum verglichen. Wir haben auch nach Heilpflanzen gesucht, die in der arabischen Wissenschaft zum Beispiel für Tinkturen verwendet wurden (und werden).

Wir haben den Teppich wirklich mitgenommen und ihn in die Ausstellung integriert. Natürlich haben wir darauf geachtet, dass die Pflanzen nicht beschädigt werden. Man sollte sich nicht auf den Kaktus setzen, das wäre sehr schmerzhaft. Victoria hat es sich deshalb neben den Kakteen auf dem Teppich bequem gemacht, um die Stacheln des Kaktus aus sicherer Entfernung zu begutachten.

Der Tag verflog so schnell und es war dann schon dunkel, als wir den Garten verließen. Schließlich verabschieden wir uns und sagen Tschüssi (und Adé wie Victoria, die aus der Schweiz stammt, sagen würde). Es war eine wunderbare Exkursion mit vielen überraschenden Momenten!

Ein Besuch im Escape Room im Einstein Center Berlin

Wir kamen im Einstein Center an und freuten uns schon seit Tagen darauf, gemeinsam mit unseren lieben Kolleg*innen von der Technischen Universität und der Humboldt-Universität den Escape Room zu erkunden. Robert Richter (TU) war so lieb, uns den Raum zu zeigen und uns durch das Escape Game zu führen. Er hat uns nicht geholfen, so viel können wir an dieser Stelle verraten. Clara und Miriam haben uns an dem Tag begleitet.

Wir starteten direkt mit dem Teppichfragment unter dem Arm zum Rätselabenteuer und waren guter Dinge, dass wir alle Rätsel lösen können. Wir hatten alle keine Vorerfahrung zum Thema der Quantentechnologie. Unsere Aufgabe war es, einen Quantencomputer zu starten, weil es einen Hackerangriff gab und nur er die Rechenleistung aufbringt, den Angriff abzuwehren. Robert gab uns ein paar Tipps und ließ dann (ganz nebenbei einfach) die Zeit beginnen. Wir hatten nur 35 Minuten Zeit, um den Escape Room zu knacken. Natürlich gerieten wir sofort in Panik, wie wir die Rätsel lösen sollten.

Bei einem Rätsel mussten wir sogar einen Schlüssel im 3D-Drucker drucken, um an weitere Puzzleteile heranzukommen. Dafür mussten wir auch mit einem Stroboskop arbeiten - was genau wir da gemacht haben, verraten wir an dieser Stelle nicht, sonst habt ihr ja schon die Lösung des Escape Rooms. ;) Die Rätsel waren ziemlich knifflig, so dass wir einige Male richtig nachdenken mussten. Also leicht hat man es uns in dem Escape Room nicht gemacht!

Alles in allem waren es tolle Rätsel. Wir waren unter 35 Minuten (33:50 um genau zu sein). Der Hackerangriff wurde erfolgreich abgewehrt! YES! YEAH!

Nochmals vielen Dank an Robert, Clara und Miriam, dass wir ins Einstein Center kommen durften und den Escape Room gemeinsam mit euch lösen konnten.

BESUCH DER BAUSTELLE DES MUSEUMS

Fragment #62 hat im Januar 2024 sein erstes Abenteuer auf einer langen Reise angetreten. An einem Wochenende im Januar begleitete der kleine Teppich den Direktor des Museums für Islamische Kunst, Stefan Weber, bei einer Führung über die Baustelle für die neue Dauerausstellung des Museums.

Derzeit befindet sich dort alles im Umbau – es ist eine Baustelle mit allem, was dazu gehört. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2027 abgeschlossen sein. Um die Vorfreude zu steigern, wurde das Fragment als eine Art erster Auftakt der neuen Museumszeit in die neuen Räume mitgenommen.

Die zweistündige Führung wurde von sehr interessanten Erklärungen des Museumsdirektors über den bevorstehenden Neubau begleitet. Im Gartensaal wurde der Teppich dann an einem Ort platziert, an dem von Zeit zu Zeit auch ein Teppich ausgestellt werden soll.

Stefan Weber erläuterte dem interessierten Publikum den Aufbau des Ausstellungsraumes. Darüber hinaus wurde das Projekt CulturalxCollabs. Weaving the Future rund um das Fragment #62 erläutert.

Der Teppich wird Anfang Februar noch einmal auf eine kurze Reise gehen, über die wir gerne berichten werden, und dann an einen noch geheimen Ort weiterreisen.

Die Reise beginnt...

...mit dem Museum für Islamische Kunst

Das Fragment #62 beginnt seine Reise nach der Vernissage am 23. September 2023 und dreht eine Runde durch die Büros des Museums für Islamische Kunst. Erster Stopp ist der berühmte Teeraum in dem das Museumsteam mittags einen frisch gekochten Tee genießt. Weiter geht's in die Restaurierungswerkstätten im Archäologischen Zentrum.

CulturalxCollabs: Fragment No. 62 © Museum für Islamische Kunst, Heiner Büld

Schau genau

Vorne und hinten

Über das Projekt

Das Projekt des Museums für Islamische Kunst "CulturalxCollabs - Weaving the Future" feiert die transformative Kraft des kulturellen Austauschs und die gesellschaftlichen Verflechtungen, die uns alle vereinen. Alles, was wir lieben, geliebt haben und jemals lieben werden, stammt aus kulturellem Austausch, Migration und Vielfalt, oder wie wir es gerne nennen, #CulturalxCollabs.

100 Teppichfragmente, aus einer Replik des ikonischen Drachenteppichs geschnitten, werden die Welt bereisen (unterwegs mit DHL). Mit Hilfe der Collab-er werden die Fragmente #CulturalxCollabs bereichern, menschlichen Einfallsreichtum inspirieren, Gemeinschaft fördern und letztendlich zeigen, wie kultureller Austausch all unsere Leben bereichert.

Folg @culturalxcollabs auf Instagram und erleb wie sich das Projekt entfaltet...

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Weaving the Future

Begleite uns auf eine Reise mit 100 Teppichfragmenten, die dreieinhalb Jahre lang rund um die Welt reisen, vorübergehende Zuhause finden und dabei kulturelle Grenzen überbrücken. Vereint durch die Kraft persönlicher Geschichten fördern die Fragmente eine weltweite Gemeinschaft.

100 Fragmente. 100 Reisen

"CulturalxCollabs - Weaving the Future" - 1 Projekt, 100 Teppichfragmente. Folge ihrer Reise mit den immer wieder wechselnden Besitzer:innen innerhalb der nächsten 3,5 Jahre.

Wo ist der Drache?

Ein kaukasischer Drachenteppich aus dem 17. Jh. - der Star des "CulturalxCollabs - Weaving the Future" Projekts. Aber wo ist der Drachen eigentlich?